Kitzrettung mit Wärmebilddrohne:Eine Erfolgsgeschichte aus Gröps
In den frühen Morgenstunden des Heidekreises, Harburgs und Rotenburgs schwirrt eine
kleine Drohne über die Wiesen und Felder. Ihr Pilot: Jan Winkelmann, Landwirt, Jäger
und Mitglied im Hegering Heber. Seit 2019 setzt Jan Winkelmann moderne Technologie ein,
um ein wichtiges Ziel zu erreichen: das Retten von Rehkitzen vor dem Mähtod.
Die Idee zur Kitzrettung per Drohne entstand ursprünglich im Hegering Heber. Doch die
hohen Auflagen und Einschränkungen, die mit dem Einsatz einer gemeinschaftlich
genutzten Drohne verbunden gewesen wären, ließen den Hegering von der Anschaffung
absehen. Entschlossen, dennoch etwas zu unternehmen, entschied sich Jan
Winkelmann kurzerhand, selbst eine Drohne zu erwerben. Diese Entscheidung erlaubte
es ihm nicht nur, die Drohne für die Kitzrettung zu nutzen, sondern sie auch privat
einzusetzen.
Seitdem ist Jan Winkelmann zur unentbehrlichen Unterstützung für rund 130 Landwirte in
der Region geworden. Diese Landwirte rufen ihn an, bevor sie ihre Felder mähen, und
informieren ihn über die entsprechenden Flächen. In den frühen Morgenstunden, wenn
die Temperaturen noch niedrig sind und die Kitze sich durch ihre Körperwärme deutlich
von der Umgebung abheben, startet Jan Winkelmann seine Drohne. Unterstützt wird er
dabei von drei bis acht Freiwilligen, die die gefundenen Kitze sicher bergen und aus den
Gefahrenzonen bringen.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Jährlich rettet Jan Winkelmann zwischen 150 und 200
Kitzen das Leben. Die Methode ist nicht nur schnell und effektiv, sondern auch relativ
unkompliziert. Wichtig ist jedoch, dass die Suche früh morgens erfolgt. Zu späteren
Tageszeiten erhitzt sich die Umgebung so stark, dass die Wärmebildkamera die Kitze nur
schwer erfassen kann.
„Es ist eine enorme Erleichterung für die Landwirte und ein wichtiger Beitrag zum
Tierschutz“, sagt Jan Winkelmann. „Die Drohne ermöglicht es uns, in kurzer Zeit große
Flächen abzusuchen und die Kitze sicher zu bergen, bevor die Mähmaschinen kommen.“
Die Kombination aus moderner Technik und dem Einsatz freiwilliger Helfer zeigt
eindrucksvoll, wie effektiv und sinnvoll Naturschutz im 21. Jahrhundert sein . Jan
Winkelmann und seine Helfer sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Engagement und
Innovation Hand in Hand gehen können, um die Natur zu schützen.